Das Textilviertel Augsburg | Karte von 1830
  • Die Rosenau

    Seit dem 15. Jahrhundert wurden auf dem Gelände der heutigen Rosenau – also zwischen Hotelturm und Wertach im Westen der Stadt – Schießübungen, Wettschießen und andere sportliche Wettkämpfe wie Steinstoßen, Wettlaufen etc. durchgeführt. Aus Verteidigungsgründen musste das Gelände 1632 geräumt werden. Der Schützengesellschaft, dem späteren "Königlichen Privilegierten Augsburger Schützenverein" wurde ein neuer Schießplatz vor dem Jakobertor zugewiesen, der ebenfalls den Namen "Rosenau" erhielt. 1759 erwarben die Büchsenschützen diesen Platz, mussten ihn jedoch 1839 wegen Geldmangels versteigern.

    Einige Jahre später (zwischen 1887 und 1889) wird auf diesem Grundstück das Werk II der "Mechanischen Baumwoll-Spinnerei und Weberei Augsburg" (SWA) errichtet.

    Heute befindet sich hier an der Oblaterwallstraße der Sitz der "Berufs-genossenschaft Textil und Bekleidung".

    Stich, 18. Jahrhundert

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  • Das Inkurabelhaus

    Siechenhäuser dienten seit dem Mittelalter der Unterbringung von Kranken und im Speziellen von Leprakranken. Um eine Ansteckung der Bevölkerung zu vermeiden, befanden sich diese Einrichtungen isoliert von der übrigen Gesellschaft außerhalb der Stadtmauern.
    Meist wurden die Quarantänehäuser von der katholischen Kirche geführt und häufig durch Stiftungen reicher Bürger finanziert.

    Das Inkurabelhaus vor dem Jakobertor entstand Ende des 17. Jahrhunderts als spezielles Siechenhaus für hoffnungslose Fälle. In dieser Anstalt wurden die unheilbar Kranken – die "In-Kurablen" – bis zu ihrem sicheren Ende in Verwahrung genommen.

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  • Der Zimmerhof, das städtische Bau-Magazin

    Seit dem Mittelalter befindet sich hier das städtische Bau-Magazin, das ehemals als "reichsstädtisches Proviantamt" bezeichnet wurde. Von ihm hat der Proviantbach seinen Namen. Mit Flößen wurden Getreide, Holz, Kalk und Bausteine ("Proviant") hierher transportiert.

    Unter anderem während der Bauarbeiten am Augsburger Rathaus wurde hier Material gelagert und bearbeitet. Aus dieser Zeit stammen zwei gemauerte Stadel, auch "Lechhütten" genannt. Beide Gebäude wurden 1611 und 1630 von Elias Holl konzipiert und stehen heute unter Denkmalschutz. Die Holl-Stadel gelten somit nachweislich als die ältesten Bauwerke im Textilviertel, auch wenn der Zahn der Zeit extrem an ihnen genagt hat und sie heute akut einsturzgefährdet sind.

    Im Januar 2011 hat der Finanzausschuss der Stadt Augsburg 52.000 Euro für die Sanierung der Stadel bewilligt. Über eine neue Nutzung wird derzeit verhandelt.

    Einer der beiden Holl-Stadel. Foto von 2010

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  • Säge- und Ölmühle

    Dieses Sägewerk und die angrenzende Ölmühle wurden von dem Zimmermeister Joseph Wittmann betrieben.

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  • Das Gscheidle'sche Gartengut

    Einer von vielen privaten Gärten, die von reichen Bürgern und Patriziern vor den Mauern der Stadt angelegt worden waren.

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  • Die Faul'sche Kalkbrennerei

    In diesem Brennofen produzierte man aus Kalkstein Branntkalk, der als Baustoff eine jahrhundertelange Tradition hat.

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  • "Zum Stadtjäger"

    Zu den Aufgaben des Stadtjägers gehört der Abbau von Überpopulationen, zum Beispiel von Ringeltauben, Kaninchen, Steinmarder, Fuchs, Rabenvögel oder Stockenten. Verwertbare Tiere dürfen vom Stadtjäger in Besitz genommen werden.
    (Quelle: Wikipedia)

    Augsburg verfügte über zwei Stadtjäger – einen evangelischen und einen katholischen. Während der evangelische Stadtjäger vor dem Klinkertor im Westen der Stadt (heute Stadtjägerviertel) wohnte, war der katholische hier vor dem Jakobertor ansässig. Die Gaststätte "Zum Stadtjäger" galt als ein beliebtes Ausflugslokal.


    Anzeige in der Augsburger Ordinari-Postzeitung vom Samstag, 14. August 1830 (Quelle: Google Bücher)

    Um 1900 wird auf diesem Gelände der Schlacht- und Viehhof errichtet.

    Wo einst das Wirtshaus stand, findet man heute Gebäude des alten Schlachthofs, unter anderem auch die Kälberhalle.

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  • Die Deilbohr-Hütte (Holzlege)

    "Zunächst am Zimmerhofe und den dazu gehörigen Magazin-Gebäuden ist eine Deilbohrhütte, in welcher die zu der unterirdischen Wasserleitung erforderlichen Fichtenstämme ausgehöhlt werden. [...] In jener Hütte werden die, zu den, unter der Erde durch bleierne Verbindungsröhren mit einander kommunizirenden, zur Wasserleitung angewendeten Baumstämme, mittelst der Bohrmaschine ausgehölt und ihnen der sogenannte Kern ausgebohrt."
    aus "Taschenbuch von Augsburg", hrsg. vom Verlag I. C. Wirth, Augsburg, 1830 (Quelle: Google Bücher)

    Um 1900 wird auf diesem Gelände der Schlacht- und Viehhof errichtet.

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  • Die Grünwedel'sche Gewürzmühle

    Hier stand ein Mühlenbetrieb zur Verarbeitung verschiedener Arten von Gewürzen.

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  • Der Käbitz'sche Kupferhammer

    Diese Kupfermühle war ein Hüttenwerk zur Verarbeitung von Kupfer und Messing, das von einem Wasserrad betrieben wurde.

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  • Die Schmid'sche Tabakfabrik

    Hier zwischen Bergmühl- und Argonstraße befindet sich heute die "WashTec Cleaning Technology GmbH".

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  • Die Ökonomie Amüller (ehemals Obere Weißbleiche)

    "Die ehemalige, der Familie des Freiherrn v. Münch gehörige obere Weißbleiche ist jetzt ein Eigenthum des Herrn Wechselsensals Amüller. Er betreibt auf einem Theile dieses ausgedehnten Raumes die Spargelkultur im Großen und hat eine ansehnliche Maulbeer-Plantage zum Behufe der von ihm mit glücklichem Erfolge versuchten Seidenzucht, angelegt. Ueberhaupt ist er Freund und Kenner der Landwirthschaft, und während er dieser huldigt, wird die Ausübung des Bleichgeschäftes dadurch nicht im mindesten benachtheiligt."
    aus "Taschenbuch von Augsburg", hrsg. vom Verlag I. C. Wirth, Augsburg, 1830 (Quelle: Google Bücher)

    Das Gelände – etwa an der Kreuzung Nagahama-Allee/Hanreiweg gelegen – ist
    heute großflächig mit Wohnblöcken und Industrieanlagen bebaut.

    Stich, 18. Jahrhundert

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  • Blick auf Augsburg von Osten



    Kolorierte Lithografie von 1828

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  • Das Döbler'sche Bleichgut & Fabrik

    "Das ehemalig Döblersche Bleichgut ist nun sammt den dazu gehörigen Gebäuden ein Eigenthum des Herrn Wilhelm v. Hößlin geworden und die Bleichgründe sind zu einer schönen Gartenanlage umgeschaffen."
    aus "Taschenbuch von Augsburg", hrsg. vom Verlag I. C. Wirth, Augsburg, 1830 (Quelle: Google Bücher)

    Heute erstreckt sich hier zwischen Jakoberwallstraße und Nagahama-Allee eine bessere Wohngegend mit Ein- und Mehrfamilienhäusern (Zobelstraße, Julius-Spokojny-Weg).

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  • Das Breyvogel'sche Bad

    "Einen recht schönen und anmuthigen Punkt in Augsburgs Umgebungen bildet das Breivogel'sche Bad sammt den Wirthschafts-Gebäuden [...]. Die dasselbe umgebenden Garten-Anlagen mit hübschen Lauben die geschmackvollen Gastzimmer, machen dieses Bad zu einem sehr angenehmen Erholungs-Platze. Das Wirthshaus-Gebäude von moderner Bauart, enthält hübsche Zimmer für Badegäste, welche zugleich hier Sommerwohnungen wünschen."
    aus "Taschenbuch von Augsburg", hrsg. vom Verlag I. C. Wirth, Augsburg, 1830 (Quelle: Google Bücher)

    1846 gründet der Kaufmann J. L. Paulin auf dem Areal die "Mechanische Weberei am Fichtelbach".

    Heute stehen hier zwischen Fichtelbach- und Schäfflerbachstraße Wohngenossenschafts-bauten aus den 1930er Jahren.

    Kolorierter Stich um 1830

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  • Das Mayer'sche Hammerwerk

    "In der Nähe [des Breyvogel'schen Bades] steht das Mayersche Hammerwerk, merkwürdig durch die sinnreiche Einrichtung zum Strecken des Eisens und zum Walzen, so wie durch die dort befindliche Eisendrehbank und Schraubmaschine."
    aus "Taschenbuch von Augsburg", hrsg. vom Verlag I. C. Wirth, Augsburg, 1830 (Quelle: Google Bücher)

    Ein Eisenhammer oder Hammerwerk ist ein Handwerksbetrieb zur Herstellung von Schmiedeeisen als Halbzeug und von daraus produzierten Gebrauchsgütern aus der Zeit vor der Industrialisierung. Das namensgebende Merkmal dieser Eisenhämmer war der mit Wasserkraft angetriebene Hammer.
    (Quelle: Wikipedia)

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  • Waschanstalt

    Hier am Schäfflerbach befand sich eine öffentliche Waschanstalt.

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  • Schöppler & Hartmann

    Johann Apfel hatte im Jahr 1702 am Platz vor dem Vogeltor eine kleine Kattundruckerei gegründet, aus der später die Firma "Schöppler & Hartmann" hervorging. Um 1830 war "Schöppler & Hartmann" unter der Leitung von Karl Ludwig Forster der einzige größere Gebäudekomplex des Viertels, den man bereits als Fabrik bezeichnen konnte. Diese Produktionsstätte war weit über die Grenzen Augsburgs bekannt und galt als eine moderne Sehenswürdigkeit der Stadt.

    1887 wird das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die "Neue Augsburger Kattunfabrik" (NAK).

    Auf dem Areal der NAK stehen heute ein ECE-Center – die "City-Galerie" – mit Multiplex-Kino sowie eine großflächige Eigentumswohnanlage.

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  • Die Messingfabrik J.A. Beck & Cie.

    Die Messingfabrik der Gebr. Beck & Schmid war ein vorindustrielles Hüttenwerk zur Verarbeitung von Kupfer und Messing.

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  • Die Tabakfabrik von Maria Anna Provino

    Die Tabakfabrik der Witwe Maria Anna Provino lag auf dem Areal des heutigen martini-Parks.

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  • Die ehemalige Tabakfabrik Samassa

    Um 1830 wurde die ehemalige Samassa'sche Tabakfabrik als Sägemühle genutzt.

    Wenige Jahre später, im Jahr 1836, kauft der aus Nürnberg stammende Kaufmann Johann Anton Friedrich Merz das Anwesen und gründet dort seine "Kammgarn-Spinnerey J. Fr. Merz & Cie.", aus der dann die "Augsburger Kammgarn-Spinnerei" (AKS) hervorgeht.

    Die Tabakfabrik Samassa lag ungefähr dort, wo heute der Schäfflerbach die östliche Provinostraße kreuzt (neben dem "Auktionshaus Rehm").

    Zeichnung, 19. Jahrhundert

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  • Gärtnereibetriebe

    Einer der hier ansässigen Gärtnereibetriebe, die Gärtnerei Seefried, existierte bis in die 1970er Jahre hinein.

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  • Das Gartengut Beck

    "[...] das dem fleißigen und verdienten Ehrengreise und Stadtgärtner Beck gehörige Gartengut, welches ertragreiche Obstbäume von den edelsten Früchtesorten und ein mit den Blumengeschenken der wärmeren Zone ausgestattetes Gewächshaus schmücken. Diesem noch in seinem hohen Alter thätigen Manne verdankt Augsburg seine schönen Baumpflanzungen."
    aus "Taschenbuch von Augsburg", hrsg. vom Verlag I. C. Wirth, Augsburg, 1830 (Quelle: Google Bücher)

    Dieser Garten hatte im Laufe der Jahre mehrmals seinen Besitzer gewechselt. So wurde er um 1745 als Hillenbrand'scher Garten geführt, um 1818 als Wolf'scher Garten und um 1830 schließlich als Beck'scher Garten.

    1869 kauft die Witwe Frieda Forster das Grundstück und lässt für ihre Tochter Karolina und ihren Schwiegersohn, den Landgerichtsrat a.D. Heinrich Gwinner, dort eine Villa errichten.

    Das Anwesen Schwibbogenplatz 1 gehört heute der Stadt Augsburg, in der Villa ist die Geschäftstelle des Stadtjugendring untergebracht.

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  • Das Gartengut Carli (ehem. Schaur'scher Garten)

    Dieses parkartige Anwesen befand sich um 1830 im Besitz der Wittwe des königlichen Finanzrates von Carli. Bereits 1715 hatte der Destillator und Chemiker Johann Caspar Schaur den Park als barocken Lustgarten angelegt. Der Schaur'sche Garten war mit großen Volieren, Springbrunnen und Grotten prunkvoll ausgestattet und galt lange Zeit als eine Attraktion der Stadt.

    Heute stehen hier am Schwibbogenplatz 2 mehrstöckige Betonblocks im schmucklosen Stil
    der späten 1970er Jahre.

    Stich, 18. Jahrhundert (Quelle: alte Postkarte)

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  • Das Gartengut Plappert

    Auf diesem Grundstück an der westlichen Provinostraße stehen heute Wohnhäuser aus dem späten 19. Jahrhundert und eine Wohnanlage aus der Mitte der 2000er Jahre.

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  • Ölmühle mit Schenke

    Neben dieser Ölmühle – einer ehemaligen Grätzmühle (Mahlmühle) – befand sich eine kleine Gaststätte.

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  • Die Frölich'sche Bleiche

    Das Bleichgut gehörte zur nahen Kattunfabrik des Herrn von Frölich.

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  • Die Frölich'sche Kattunfabrik

    Die "Frölich'sche Zitz- und Kattunfabrik" war eine der ersten Manufakturen der Textilbranche auf dem Areal des späteren Textilviertels. Im Jahr 1818 waren in dem dreiflügeligen, spätbarocken Bau, in den Färbertürmen und auf dem nahegelegenen Bleichgut fast 150 Arbeiter beschäftigt.

    In den 1850er Jahren erwirbt die AKS das Anwesen und richtet in den Gebäuden erste Fabrikwohnungen und Schlafsäle für ihre Angestellten ein. Außerdem entstehen eine Kinderbewahranstalt, eine Krankenstation, eine Schule und eine Bibliothek.

    Erhalten geblieben ist lediglich der Färberturm an der Schäfflerbachstraße. Anstelle der restlichen Gebäude findet man heute mehr oder weniger anspruchsvolle Wohnbebauung aus den 1950er/1960er und den 2010er Jahren.

    Aquarell von 1809

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  • Die Sägemühle Dietrich

    Heute steht hier an der Provinostraße eine Hochhaus-Wohnsiedlung aus den 1980er Jahren.

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  • Das Gartengut Wagenseil

    Hier an der Prinzstraße steht heute eine Hochhaus-Wohnsiedlung aus den 1980er Jahren.

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  • Das Gartengut des Platzwirts Neff

    "Durch den Ankauf eines Stückes von diesem Garten, von Seiten des Magistrats, wurde die Passage, welche hier wegen einer scharfen Ecke der zusammenstoßenden Gartenwände früher für Wägen sehr gefährlich war, erweitert. Dieser Schenkplatz ist wegen seiner Nähe am Schwibbogen-Thor sehr angenehm und wohlgelegen; früher bestanden hier abonnirte Gesellschaften, jetzt ist er dem allgemeinen Vergnügen geöffnet, er ist meistens von gewählter Gesellschaft besucht."
    aus "Taschenbuch von Augsburg", hrsg. vom Verlag I. C. Wirth, Augsburg, 1830 (Quelle: Google Bücher)

    Heute liegt hier ein kleiner Park, durch den Fußgänger und Radfahrer vom Schwibbogenplatz zur Prinzstraße gelangen.

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  • Gemüsegärten

    1879 erhält die neu angelegte Gärtnerstraße ihren Namen aufgrund der dort ansässigen Gartenbaubetriebe.

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  • Das Gartengut des Freiherrn von Süßkind

    "Das Gartengut 106 - 109 gehörte ehedem gleichfalls dem Herrn v. Schüle, jetzt ist es ein Eigenthum des Hrn. Banquiers Freiherrn von Süßkind geworden, eines Mannes, der durch genaue und tiefe Einsichten in das Wesen der höhern Merkantil-Wissenschaften, durch eine unermüdete Thätigkeit, sich auf einen hohen Gipfel des Reichthums schwang und sich auf demselben behauptet. Der frühere Schülesche Garten gedieh, während dem Besitze des jetzigen Eigenthümers, durch eine ansehnliche Erweiterung zu einem wahren Eden. Herrliche Baumpflanzungen, Pavillons und andere elegante Garten-Anlagen wechseln hier miteinander, und der reitzenden Blumenspenderin Flora, ist hier in einem schönen Glas- und Gewächshause ein würdiger Blühtentempel geweiht."
    aus "Taschenbuch von Augsburg", hrsg. vom Verlag I. C. Wirth, Augsburg, 1830 (Quelle: Google
    Bücher)


    Das Grundstück zwischen Remboldstraße, Prinzstraße und Caritasweg ist heute bebaut mit herrschaftlichen Wohnhäusern aus der Gründerzeit auf der westlichen und Einrichtungen der Caritas aus den 1960er Jahren auf der östlichen Seite (Altenheim St. Raphael, Ulrichsheim).

    Johann Gottlieb von Süßkind

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  • Die Tabakmühle von Lotzbeck

    "die Langenmayer'sche Sägmühle und ehemalige Gewürzmühle, wie oben erwähnt, sind jetzt als ein Eigenthum des Frhrn, v. Lotzbeck zu einer Tabakmühle umgeschaffen;"
    aus "Taschenbuch von Augsburg", hrsg. vom Verlag I. C. Wirth, Augsburg, 1830 (Quelle: Google Bücher)

    Heute befindet sich auf dieser künstlichen Insel mitten im Schäfflerbach (an der jetzigen Lotzbeckstraße gelegen) eine Reihe von exklusiven Bungalows und Stadtvillen.

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  • "Zum Bache"

    "Dem linken Flügel-Gebäude [der Schüle'schen Kattunfabrik] gegenüber, liegt an der Straße, die Tafern-Wirthschaft »zum Bache« genannt; dort vergnügen sich die Gehülfen der Gewerbs-Klasse an den Sonntagen mit Tanzbelustigungen. Das Wirthshaus selbst ist zugleich zur Beherbergung von Fremden eingerichtet."
    aus "Taschenbuch von Augsburg", hrsg. vom Verlag I. C. Wirth, Augsburg, 1830 (Quelle: Google Bücher)

    Zwischen 1874 und 1921 ist die Speditionsfirma "H. Weissenhorn & Cie." hier ansässig.

    1963 müssen die Gebäude dem Straßenbau weichen. Die Fläche ist heute komplett überbaut mit einer Verkehrsinsel. Sie liegt mitten auf der vielbefahrenen Kreuzung bzw. Einmündung Rote-Torwall-Straße/Friedberger Straße.

    Kolorierte Radierung von 1815

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  • Schleusenwärter Kindts Schenke

    An der unteren Schleuse betrieb Schleusenwärter Kindt eine Gastwirtschaft, die vor allem von Arbeitern besucht wurde.

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  • Die ehemalige Schüle'sche Kattunfabrik

    "[...] kommt der Spaziergänger in den 4ten Distrikt der Stadt-Umgebungen; [...] und gelangt dann zu dem, an dem Haupt-Lechkanal, dem sogenannten Stadtbache sich schön erhebenden, ehemaligen v. Schüleschen, nachher v. Lotzbeckischen Fabrikgebäude, welches nunmehr der Kaffeeschenk Herr Lutz an sich gekauft hat. Es ist ein sehr stattliches Gebäude, welches besonders früher, als noch eine, mit einem eisernen Gitter rings umgebene Platte-Forme, statt dem jetzigen Dache darauf stand, die Aufmerksamkeit aller hiehergekommenen Fremden auf sich lenkte."
    aus "Taschenbuch von Augsburg", hrsg. vom Verlag I. C. Wirth,
    Augsburg, 1830 (Quelle: Google Bücher)


    Als 1840 der Bahnhof vor dem Roten Tor in Betrieb genommen wird (siehe » Geschichte), richtet man in einem Seitenflügel der Fabrik das "Hotel Lutz" mit 70 Betten ein.

    Seit 2007 beherrbergt der erweiterte und umgebaute Gebäudekomplex die Fakultäten Gestaltung und Informatik der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (früher: Fachhochschule).

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  • Die Gerstrendmühle

    Die ehemals hier ansässige Pulvermühle wurde aus Sicherheitsgründen abgerissen, nachdem es dort Aufzeichnungen zufolge mehrmals zu Explosionen gekommen war. An ihrer Stelle wurde eine Gerstrend- oder Gersttrendelmühle errichtet.

    "Trendeln" bedeutet laut Bayerischem Wörterbuch das Trennen oder Schälen von Gerstenschale und Gerstengraupe. In dieser Mühle wurde das Getreide also nicht gemahlen, sondern geschält.

    Heute stehen an dieser Stelle (Einmündung Alter Heuweg in die Friedberger Straße) die "Herrenbach Apotheke" und einige Wohnhäuser.

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  • Der Fichtelbach

    Der Fichtelbach ist ein Seitenarm des Hanreibaches, der sich auf dem Gelände des heutigen martini-Parks links von jenem abgabelt und sich nach 1,4 Kilometern zwischen Johannes-Haag- und Lechhauser Straße wieder mit ihm vereinigt. Die Benennung geht angeblich auf Anton Fichtel zurück, der um 1760 dort eine Sägmühle betrieb.

    Foto von 2011

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  • Der Hanreibach

    Der Hanreibach ist die westliche Kanalstrecke nach der Teilung des Herrenbachs an der Geisbergschleuse. Er mündet nach 2,3 Kilometern in den Proviantbach. Seinen Namen hat der Wasserlauf wohl der schon im Stadtrecht von 1276 genannten Hanoreimühle (einer der Stadtmühlen) zu verdanken. Bis Ende des 18. Jahrhunderts wurde er auch als Klingenbach bezeichnet.

    Foto von 2011

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  • Der Proviantbach

    Der Proviantbach ist die östliche Kanalstrecke nach der Teilung des Herrenbachs an der Geisbergschleuse. Der Name stammt aus dem Mittelalter, als das ehemalige reichsstädtische Proviantamt über den bis zu 12 Meter breiten Kanal per Floß mit Getreide, Holz, Kalk und Bausteinen ("Proviant") versorgt wurde.

    1877 erfolgt der Wandel von der Flößerei zur Energiegewinnung: der Proviantbach wird begradigt und der Wasserspiegel tiefergelegt.

    Foto von 2010

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  • Der Schäfflerbach

    Der Schäfflerbach zweigt westlich des heutigen "Schwaben-Centers" vom Kaufbach ab, durchfließt das gesamte Textilviertel und mündet schließlich nach 3,6 Kilometern Länge bei der Stadtbachstraße in den Stadtbach. Der Name Schäfflerbach ist seit Ende des 17. Jahrhunderts nachweisbar und geht wohl auf einen Mann namens Schaeffler zurück, der hier eine Bleiche betrieb.

    Foto von 2010 (© Alois Wüst)

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  • Der Sparrenlech

    Der Sparrenlech zweigt zwischen der heutigen Prinz- und der Provinostraße in nördlicher Richtung vom Kaufbach ab. Er durchfließt als Ochsenlech die Jakobervorstadt und mündet nach 1,4 Kilometern in den Stadtbach. Angeblich rührt die Bezeichnung "Sparrenlech" von der Familie Sparrer her, die hier begütert und mit den Langenmantel "vom Sparren" verwandt war. Es kommt allerdings auch die Benennung nach einem Sparrenwald ("Sparren" = Holzbalken) in Frage.

    Foto von 2010

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  • Der Herrenbach

    Der Herrenbach zweigt bei der Pulvermühlschleuse am Damaschkeplatz in nördlicher Richtung vom Hauptstadtbach ab und teilt sich nach 900 Metern an der Geisbergschleuse (an der heutigen Reichenberger Straße) in zwei Arme: den Hanrei- und den Proviantbach. Er wurde um 1650 nach dem Bau des Hochablasses vom Rat (den "Herren") errichtet, um für verschiedene Hammerwerke und Sägmühlen der Stadt Energie zu liefern.

    Im Sommer ist dieser Abschnitt heute ein beliebter Treffpunkt für Sonnenanbeter und Wasserratten.

    Foto von 2010 (© Alois Wüst)

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  • Der Kaufbach

    Der Kaufbach ist ein Teilabschnitt des Hauptstadtbaches, der am Hochablass aus dem Lech abgeleitet wird. Ab der Pulvermühlschleuse am Damaschkeplatz trägt dieser Kanal den Namen Kaufbach und fließt entlang der heutigen Friedberger Straße in Richtung Innenstadt. Er war einst ein wichtiger Transportweg für Handelsgüter, die zum Verkauf auf Flößen bis zum ehem. Umschlagplatz am Roten Tor befördert wurden – daher der Name. Mit dem Wasser des Kaufbachs wurde außerdem der östliche Teil des Stadtgrabens gespeist.

    Foto von 2011

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  • Der Stadtgraben

    Im 12. und 13. Jahrhundert wurde der Stadtgraben als wichtiger Bestandteil der mittelalterlichen Stadtbefestigung angelegt. Er führte rund um die alten Stadtmauern herum und stellte ein unüberwindbares Hindernis für Eindringlinge und Feinde dar. An manchen Stellen war dieser Wassergraben so breit, dass er mit Flößen befahren werden konnte. Der östliche Teil des Grabens wurde mit Wasser gespeist, das man über den Kaufbach in die Stadt leitete.

    Im Jahr 1866 wird die Festungseigenschaft Augsburgs aufgehoben, was für die weitere Entwicklung der Stadt von enormer Bedeutung ist. Große Teile der Wall- und Befestigungsanlagen werden abgetragen und das Wasser im Stadtgraben deutlich abgesenkt.

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  • Das Jakobertor

    Das Jakobertor aus dem 14. Jahrhundert ist eines von fünf noch erhaltenen Augsburger Stadttoren. Bereits 1249 wurde ein Vorgängerbau urkundlich erwähnt, das genaue Baudatum des heutigen Gebäudes ist aber unbekannt. Das Tor bildet den östlichen Abschluss der Jakobervorstadt und war ursprünglich Teil der Stadtmauer.

    Zwischen 1805 und 1869 war in dem Gebäude ein Militärgefängnis der königlich bayerischen Stadtkommandantschaft eingerichtet.

    Stich, 16. Jahrhundert (Quelle: Wikipedia)

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  • Das Vogeltor

    Das Vogeltor ist eines der historischen Stadttore und wurde 1445 auf Veranlassung des Bürgermeisters Konrad Vögelin errichtet. Neben der Benennung nach dem Auftraggeber könnte der Name auch von einem Vogelfänger herrühren, der nachweislich 1403 - 1409 den Vorgängerbau bewohnte.

    Um 1880 wird der Stadtgraben an dieser Stelle aufgeschüttet und die Zugbrücke, über die man den direkt vor dem Tor gelegenen Graben überquerte, abgerissen.

    Radierung um 1820

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  • Das Schwibbogentor

    Das Schwibbogentor war eines der kleineren Stadttore, dessen Ursprung auf Anfang des 14. Jh. zurückzuführen ist. Mit Schwibbogen ist in diesem Fall ein frei stehender Gewölbebogen zwischen zwei Mauerteilen gemeint. Hier war der südöstliche Ausgang aus der Stadt in Richtung Friedberg und München.

    1867 wird das Tor abgebrochen, 1879 die Fläche davor offiziell mit "Schwibbogenplatz" benannt.

    Das Tor stand in etwa an der Stelle, wo heute Schwibbogengasse und Schwibbogenmauer in die Margaretenstraße einmünden.

    Radierung um 1820

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