Der städtische Bauhof
Seit dem Mittelalter befindet sich hier das städtische Bau-Magazin, das ehemals als "reichsstädtisches Proviantamt" bezeichnet wurde. Von ihm hat der Proviantbach seinen Namen. Mit Flößen wurden Getreide, Holz, Kalk und Bausteine ("Proviant") hierher transportiert.
Unter anderem während der Bauarbeiten am Augsburger Rathaus wurde hier Material gelagert und bearbeitet. Aus dieser Zeit stammen zwei gemauerte Stadel, auch "Lechhütten" genannt. Beide Gebäude wurden 1611 und 1630 von Elias Holl konzipiert und stehen heute unter Denkmalschutz. Die Holl-Stadel gelten somit nachweislich als die ältesten Bauwerke im Textilviertel, auch wenn der Zahn der Zeit extrem an ihnen genagt hat und sie heute akut einsturzgefährdet sind.
Im Januar 2011 hat der Finanzausschuss der Stadt Augsburg 52.000 Euro für die Sanierung der Stadel bewilligt. Über eine neue Nutzung wird derzeit verhandelt.
Einer der beiden Holl-Stadel. Foto von 2010